Eröffnung der Mitmach-Box!

von Anastasia Schubina

In der Mitmach-Box untersucht Anastasia Schubina Aneignungsprozesse und erprobt das Zusammenspiel von Aneignung und Gestaltung in einem Realexperiment in Deggendorf.

Die Mitmach-Box bietet den Ausgangspunkt für die Entwicklung eines neuen Ortes für junge Kultur und Begegnung in Deggendorf. Die Stadt hat den Bedarf daran erkannt und plant hier mit mehreren Containern den sogenannten BoKSi-Park. Statt der üblichen top down Planung dürfen junge Menschen im Rahmen der Mitmach-Box den Ort jedoch selbst entwickeln! Die Ideen entstehen im Tun und sollen im Nachfolgeprojekt aufgegriffen und ausgebaut werden. Dazu wurden zwei erste Container auf einem dafür gesperrten Parkplatz aufgestellt, die in ihrer Nutzung offen sind und im Laufe des Experiments zusammen mit dem Freiraum gestaltet können. Parallel betreibt das lokale Jugenzentrum einen dritten Container mit einem wöchentlichen offenen Freizeitangebot.

 

Beim Ideen-Workshop zur Eröffnung haben trotz Regen ca. 25 Teilnehmer:innen ihre Ideen zur dem Ort gezeichnet und diskutiert. Ein bunter Blumenstrauß an Visionen, sowie konkrete Vorschläge waren das Ergebnis: Konzerte, Baumhäuser, Naturlehre, eine große Mini-Ramp, Bandproben, Theater, aber auch Themen wie Mülltrennung, Kollektivgedanken, Schutz und Erhalt der Ortes, sind nur einige Beispiele. Die Veranstaltung war nach dem Motto „Partizipation als Fest“ geplant: Schon beim Workshop saß man gemütlich bei Musik und einem Getränk zusammen. Danach haben im Vorfeld angesprochene und engagierte Akteur:innen ein Konzert organisiert. Zwei Bands und ein DJ haben die Container-Bühne als erste eingenommen und gezeigt, welches Potenzial der Ort hat. Im Laufe des Abends kamen immer mehr Menschen dazu, etwa 45 Personen kamen zusammen. So konnten wir nicht nur über den Raum reden, sondern ihn auch direkt nutzen und erleben. Am Ende haben alle beim Aufräumen geholfen, es kam bereits Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl auf.

 

Der Fokus liegt nun auf der praktischen Umsetzung von Ideen und dem kreativen Experiment. Es gilt das Prinzip der „Do-ocracy“ – „Wer handelt, entscheidet“, solange ein inklusiver, offener Ort entsteht. In diesem Sinne treffen sich die jungen Menschen ab sofort wöchentlich im Plenum und planen Bauaktionen und Veranstaltungen, während ich den Prozess vor Ort kontinuierlich beobachte und unterstütze sowie die Ideen regelmäßig mit den Planer:innen der Stadt reflektieren.

 

Julia Shapiro und Lukas Weber haben bei dem Workshop unterstützt, was nicht nur für die Durchführung, sondern auch für die Reflexion und die Vernetzung in den Arbeiten wertvoll war.

Partizipation als Fest: Essen, Kickern, Live-Musik
Einführung in das Projekt von Anastasia Schubina
Kleingruppendiskussionen mit Subjektiven Kartographien, hier moderiert von Julia Shapiro
Diskussion der Ideen aus den Kleingruppen
Ergebnis einer Kleingruppe
Die Band Unordnungsamt eröffnet die Bühne.
Zweiergespräche anknüpfend an die Diskussione, hier mit Lukas Weber am Essensstand
Container werden mit Graffiti gestaltet.
Spontane Jam-Session zum Abschluss