Tanzen für die Wissenschaft!
von Anastasia Schubina
Eine Art sich Raum anzueignen, ist ihn performativ durch eine Handlung oder Aktion zu verändern. Um zu untersuchen, wann und wie eine Handlung im Raum zur Aneignung wird, habe ich in Deggendorf auf dem Stadtplatz getanzt!
Im Rahmen der „Wochen der Begegnung“ des Bundesprogramms „Demokratie leben“ haben die Jugendgruppe des ortsansässigen interkulturellen Vereins Mostik und das Jugendforum die Tanzaktion mit einigen Tanzgruppen und einem DJ organisiert. Ziel war es, ein Zeichen für Vielfalt zu setzen – offen für alle, alle im Tanz vereint.
Einige Dutzend Kinder freuten sich, mitten auf dem Stadtplatz Choreographien zu lernen oder auch einfach rumhüpfen zu dürfen. Um die improvisierte Tanzfläche herum hatte sich ein großes Publikum aus Jung und Alt versammelt, viele blieben stehen, trafen Bekannte und kamen ins Gespräch. Auch Erwachsene hatten ihren Spaß auf der Tanzfläche, ob mit einem Cardio-Workout oder später im freien Tanz zu 90-er Hits.
Ich habe das Treiben beobachtet, kurze informelle Gespräche geführt, fotografiert und als Agentin vor Ort, die die Erfahrung durchdringen will, natürlich auch mitgetanzt. Diese Beobachtungen zur performativen Aneignung von Raum werde ich Rahmen meiner Dissertation reflektieren. Als Teaser vorab kann ich von einem kurzen Gespräch mit einer Gruppe junger Menschen berichten: „Es ist unser Platz!“ – „Wird er sich für euch morgen anders anfühlen?“ –„Ja!“